Vorzeichen: Ragabash
Größe: 1,71
Alter: 25
Augenfarbe: moosgrün
Haare: dunkelbraun-schwarz, aber oft gefärbt oder gesträhnt. Sie mag lila, blau, rot nuancen
Besonderheit: Fleischfresser
Wolf: tiefschwarz
Fachgebiet: Chaos anziehen und verbreiten
Familie: Die Adoptiveltern, Mari-Tess und Peter Suicar (Mari-Tess = Kinfolk der Schwarzen Furien, Peter = Kinfolk der Fianna)
Leibliche Mutter: Medea
Kindheit - Jugend
Es war alles so gut geplant. Ihre Mutter wurde schwanger, trug das Kind
aus und
gebahr es. Eine Bilderbuchschwangerschaft und -geburt. Und sie war
überglücklich, als festgestellt wurde, das es sich bei dem
kleinen Kind um eine
Werwölfin handelte. Doch ihrer Natur entsprechend war das
Verhältnis von Mutter
und Tochter nicht so, wie man er erwartet hätte. Sicher liebte sie
das Kind und
hatte auch hohe Erwartungen, doch zog es sie bald wieder fort. Eine
Familie,
die sich um die Kleine kümmern sollte, war bald gefunden, man
hatte Kontakte.
Die beiden, ein Paar mittleren Alters, lebten schon lange gemeinsam,
auch ohne
verheiratet zu sein, und liebten sich sehr. Er Ire, sie griechischer
Abstammung, hatten schon mehr Kinder groß gezogen, die wie die
kleine Gia waren
und wussten, worauf sie sich einliessen. Mit welchen Schwierigkeiten
und
Entwicklungen zu rechnen wäre. Beide planten, das Mädchen
früh genug über ihre
wahre Natur aufgeklärt würde, um ihr den Start in ihr
mögliches, neues Leben so
leicht wie möglich zu machen.
Früh schon zeigte sich, das die Kleine, die sie liebevoll Ciardha
nannten, 'die
Dunkle', sich zu einem rebellischen Geist entwickeln würde.
Trotzkopf im
Quadrat und stur wie ein Felsbrocken, heißblütig und ein
echter kleiner
Wirbelwind, den zu fassen sich als schier unmöglich gestaltete an
so manchem
Tag. Und einer dieser Tage war es auch, der das zukünftige Leben
von Ciardha
völlig auf den Kopf stellen sollte. Mürrisch war sie schon
erwacht, von einem
Alptraum geweckt, und zur Schule wollte die damals siebenjährige
nicht
wirklich. Dort angekommen ging der Stress dann weiter. Unaufmerksam
beim
Unterricht wurde sie gerügt, und von den anderen Kindern
gehänselt. Und dann
traf sie auf die Schulrüpel, die es wohl überall und in allen
Altersklassen
gab. Die anderen Mädchen ihres Alters gingen den Lausbuben aus dem
Weg, oder
weinten sich zuhause bei ihren Müttern über deren Streiche
aus. Nicht so
Ciardha. Schubsen wurde mit schubsen quittiert, treten mit treten. Wer
glaubte
sie ärgern zu können bekam es mit einer kleinen, fiesen
Kratzbürste zu tun.
So auch diesmal ... Blut war geflossen, weil einer der Jungen seine
Nase nicht
rechtzeitig vor ihrer unerwartet vorschnellenden Faust in Sicherheit
bringen konnte,
und so war es der Anruf der Schulrektorin, der ihre Eltern in die
Schule
zitierte. Doch die beiden sollten nie ankommen...
Zwei Polizisten und eine Dame von der Fürsorge waren es, die
Ciardha von der
Schule abholten, und dem geschockten Kind zu erklären versuchten,
das ihre
Eltern einen Autounfall hatten. Wie in Trance lies das Kind alles mit
sich
machen, bis .. ja .. bis sie merkte, das sie aus ihrem Heim fort
sollte, fort
zu völlig Fremden! Sie lief das erste mal weg, kam
natürlich aber nicht
weit. Ihr Heim, ihr Zimmer, ihr Haustier, ihre Freunde, alles was ihr
vertraut
war, wurde ihr fortgenommen und man beruhigte sie mit falschen
Versprechungen.
Zu einer ganz netten Familie sollte sie kommen, mit vielen
Brüdern und
Schwestern, auf einen schönen Hof mit Tieren.
'Ja', dachte sie später oft bei sich, 'ja, so
kann man es auch
nennen, dieses Drecksloch!'
Seit jener Zeit schläft sie nicht sehr gut und hat auch
nicht mehr geweint.
Beides ht sie sich einfach mit starkem Willen abgewöhnt.
Ihre 'Eltern' waren nichts weiter als unfähige Schmarotzer, die
Kinder von der
Fürsorge gleich im Dutzend sammelten, nicht weil sie Kinder
gemocht hätten.
Nein, viel mehr schätzten sie die billigen Arbeitskräfte auf
dem Hof, dem Land
und im Stall bei den Tieren. Und das Geld vom Staat natürlich.
Zuneigung erfuhren diese Kinder keine, und untereinander herrschte ein
strenger
Konkurrenzkampf. Und wieder war es Ciardha, die den Streit
förmlich auf sich
zog. Irgendetwas war an ihr, das ihre Geschwister zu immer neuen
Streichen
reizte, die ihr oft genug hungrige Tage und Nächte oder einen
schmerzenden
Rücken einbrockten , wenn sie wieder einmal bestraft wurde
für etwas, das sie
nicht getan hatte. Aber sie lernte sich anzupassen und bald schon
revanchierte
sie sich für derlei Streiche, und oft genug setzte sie noch einen
oben drauf.
Sie perfektionierte es regelrecht, durch schweigsames beobachten
früh genug
herauszufinden, wenn etwas geplant war, und die gestellte Falle dann zu
ihrem
Vorteil einzusetzen. Doch der Ruf als Unruhestifterin hing an ihr und
mit der
Zeit wurde es immer unerträglicher. Ihre Alpträume wurden
wilder, ihr Verhalten
auch, und je älter sie wurde, desto heftiger wurden die
'Revierkämpfe' mit
ihren Geschwistern.
Nach einer besonders heftigen Tracht Prügel durch ihren 'Vater',
Erziehungsmaßnahme Nummer eins auf der Farm, nahm sie ihre
wenigen Sachen bei
Nacht an sich und weg war sie. Damals war sie gerade 16 Jahre alt...
Wenige Tage vorher war ein Wanderzirkus durch den Ort gezogen, der zwei
Orte
weiter Quartier bezog, und die Artisten waren mit einigen tieren
herumgezogen
und hatten Kunsstückchen gezeigt, um Werbung zu machen oder Futter
zu
erbetteln. Auch auf der Farm ihrer Pflegeeltern waren sie gewesen, aber
der
hatte ihnen nur gammeliges Heu geben. Ein wenig wehmütig hatte sie
den Artisten
nachgesehen, als diese weiterzogen, und war wieder an die Arbeit
gegangen, als
mit einem mal ein fremder Mann vor ihr stand. Barabar, stellte er sich
vor mit
einem freundlichen lächeln. Sein Alter war schwer zu
schätzen, lange graue
Haare aber ein jugendlich vergnügtes Gesicht, kunterbunt gekleidet
und mit
einer Gitarre, hatte er sich ein wenig mit ihr unterhalten und ihr
etwas
vorgespielt, um sie aufzumuntern. Irgendwie schien er zu wissen, das es
ihr
hier nicht gut ging ... nunja, es war im Umkreis mehr oder weniger
bekannt, wie
die Kinder hier behandelt wurden.
Mit einem Augenzwinkern erzählte er ihr, das im Zirkus schon so
mancher
Streuner ein Zuhause gefunden habe ... und das der Zirkus am
nächsten Abend
weiterfahren würde. Zuerst verstand sie nicht, was er meinte, aber
so nach und
nach wurde ihr klar, das er ihr einen Ausweg geboten hatte.
Und als er ging klang noch lange das Lied in ihrem Ohr, das er sang
während er
weiterwanderte ...
Streunerzeit
So
verschwand sie am nächsten Tag. Nach mittag hatte sie etwas
holen sollen,
und diese Chance genutzt. Bis auffiel, das sie weg war, hatte sie den
Weg zu
dem Lagerplatz des Zirkuses bereits zurückgelegt, doch erst als es
dunkel wurde
und der Zirkus abfuhr, tauchte sie aus ihrem Versteck auf und suchte
Barabar.
Und irgendwie schien der sie erwartet zu haben, denn er wirkte nicht im
mindestens überrascht, ebenso wie die anderen Künstler und
Arbeiter. sie wurde
in einen Wagen gesetzt und die Fahrt ging los.
Die folgenden Wochen und Monate hat sie als eine sehr schöne und
glückliche
Zeit in Erinnerung, aber auch als eine Zeit voller Angst. Angst, das
man sie
finden und zurückbringen würde. Und auch Angst vor ihren
alpträumen, die zu
dieser Zeit immer öfter auftraten und immer schlimmer wurden. Oft
war es
Barabars Gitarrenspiel, das sie dann wieder beruhigte und
tröstete. Während der
Zirkus im Zickzack durch die Staaten zog und ihre Spur sich so immer
mehr
verlor, lernte sie vieles das ihr später einmal nützlich sein
sollte. Die
Artisten brachten ihr kleine Kunsstücke bei, auf dem Seil zu
laufen, am Trapez
zu turnen, Rollen, Saltos und Überschläge, aber auch sich als
Taschendiebin
durchzuwuseln. Vom Dompteur lernte sie den Umgang mit den
gefährlichen
Raubkatzen, wie man sie füttert und pflegt, und behandeln muss um
nicht
gefressen zu werden. Und von dem Kunstschützen und Messerwefer
konnte sie
lernen, wie man schießt und Messer wirft. Später schenkte er
ihr eine seiner
alten Waffen, damit sie sich im Notfall mal verteidigen könnte.
eine SigSauer
P239.
Alle in diesem Zirkus behandelten sie sehr gut und sie fühlte sich
wirklich
wohl.
Doch irgendwann fühlte sie sich vom Schicksal eingeholt, als zwei
Polizisten
beim Zirkus auftauchten und nach einer Ausreisserin suchten. Gemeint
war ein
ganz anderes Mädchen, aber der Schreck fuhr ihr so in die Glieder,
das sie noch
in der Nacht ihre wenigen Habseeligkeiten nahm, eine Nachricht für
Barabar
hinterlies das sie weg müsse, und verschwand.
Von da an führte ihr Weg sie alleine weiter. Mal jobbte sie als
Kellnerin, dann
wieder als Erntehelferin auf Farmen und Ranches. Wobei sie des
öfteren
feststellen musste, das Tiere nervös auf sie zu reagieren
schienen. auch Burger
braten, Pizza backen und ausliefern, Autos waschen und parken,
Parkplatzwächterin, Telefonistin und Zeitungen austragen gesellten
sich zu den
Jobs, mit denen sie sich über Wasser hielt. Dabei zog sie immer
schon nach
kurzer zeit weiter, selten blieb sie länger als ein paar Monate.
So verschlug es sie auch nach New York und nach einigen kleineren Jobs
fand sie eine Arbeit, als Eilkurier in Manhatten. Zu Fuß und mit
dem Fahrrad, später sogar ihrem Motorrad, lernte sie die ganze
Stadt und sämtliche Abkürzungen kennen und konnte sich imemr
gut auspowern, dauernd in Bewegung. Für sie genau richtig und die
Sache machte ihr Spaß.
Das Erwachen
Bis zu jenem Tag, an dem sie mal wieder so gereizt und
launisch war, das
alle Kollegen unter ihr zu leiden hatten und sie sogar Kunden anranzte.
Ihr
Chef schickte sie heim und riet ihr, mal ein paar Tage auszuspannen und
sich
auszuschlafen. Er mochte sie, aber so war sie nicht zu gebrauchen in
der Firma.
Die Nacht hatte ihr keine Erholung gebracht, eher böse
Vorahnungen. Ein
blutrünstiges Monster hatte sie ihn ihrem Traum verfolgt, eine
riesige Bestie
auf zwei Beinen mit Fell und furchteinflössenden Reisszähnen.
Und sie rannte
und rannte und konnte ihr nicht entkommen, und dann stellte sie fest,
ihr
selbst solch ein Fell zu wachsen begann und Klauen. Das Monster holte
sie ein
und zwang sie es anzusehen .. und nannte sie dann ...Schwester... Ein
rumpeln in der Nachbarwohnung reisst sie aus dem Schlaf und unendlich
traurig
hat sie das Gefühl, etwas wichtiges verloren zu haben. Früh
ist es, gerade
mal 4 Uhr. Sie zieht ihre Laufsachen an und verlässt die
bedrückende
Enge der
winzig kleinen Wohnung. Und so ist sie früh am Morgen im Central
Park
unterwegs, um den beängstigenden, verwirrenden Eindrücken des
Traumes zu
entfliehen. Sie läuft als wäre das Monster noch immer hinter
ihr,
und nicht
zufällig sieht sie sich anfangs öfters um.
Und das Schicksal nimmt seinen Lauf...
Ein
trüber Novembermorgen, kalt und noch nebelig, gerade erst
kriecht die
Dämmerung durch die Bäume des Central Parks. Es ist so
früh, das kaum jemand im
Park unterwegs ist, nur einige verirrte Jogger, oder auch Obdachlose.
Und diese
junge Frau. Schwarze Jogginghose, schwarze Laufschuhe, eine rote Jacke
… ihr
keuchender, gleichmäßiger Atem bildet Wölkchen in der
klaren, kalten Luft,
während sie einsam ihre Runden zieht. Sie scheint gut trainiert,
gleichmäßig
und kraftvoll der Laufrhytmus, kaum das sie schwitzt. Sie merkt nicht
die
bohrenden Blicke, die ihrem Lauf folgen, hört nicht wie jemand
witternd ihre
Fährte aufnimmt. Sie läuft und versucht dem Alptraum zu
entfliehen, der sie
wieder nach viel zu kurzem Schlaf schweißgebadet erwachen lies,
dessen dunkle,
unklare Fetzen ihr noch immer blutig im Kopf herum kreisen.
Als es passiert, hat sie keine Chance mehr zu reagieren, sie kann weder
ausweichen, noch fliehen. Ein Schatten, wie in ihren Träumen,
blitzende Zähne,
ein böses knurren und dann der Schmerz, der rasend durch ihr Bein
zuckt und sie
gellend schreien lässt. Und dann … ist da nichts mehr.
Während sie auf dem
Boden liegt und sich panisch umschaut, und ein anderer Jogger sich
hilfsbereit
nach ihr bückt, kann sie keine Spur des Angreifers mehr
entdecken. Ein
streunender Hund, wird es später im Bericht heißen. Sie hat
Glück gehabt, wird
ihr Arzt sagen, die Wunde ist nicht gefährlich und auch nicht
infiziert. Nur
laufen, ja darauf wird sie einige Tage verzichten müssen.
Ein
paar Tage später, spät abends steigt sie aus der U-Bahn
und will nur nach
Hause. Ihr Bein schmerzt, sie hinkt noch immer, und als sie aussteigt
rempelt
sie obendrein noch an so einen komischen Kerl. Er scheint ihr zu
folgen, starrt
sie an und .. scheint wie ein Tier zu wittern. Der Typ wirkt indianisch
von den
Gesichtszügen her, trägt einen langen Ledermantel und hat
lange schwarze Haare.
Bei ihm befindet sich eine Frau, so um die 30 vermutlich, gekleidet wie
für
einen Besuch im Nachtclub oder ähnliches. Gia lebt noch nicht so
lange in
dieser Stadt, hat aber viel über die Gefahren gehört. Sie
klammert ihren
Rucksack fester an sich und beginnt schneller zu gehen, so schnell ihr
Bein
erlaubt. Durch das Drehkreuz, die Treppe rauf … die Schritte hinter ihr
verraten
ihr, das die beiden ihr folgen. Draußen wird sie noch schneller,
und in ihrer
Angst auch leichtsinnig. Sie will eine Abkürzung nehmen und
läuft in eine
dunkle Seitengasse. Ihr Bein brennt, sie beisst die Zähne
zusammen. Plötzlich
stößt sie gegen jemanden, ein kräftiger Arm legt sich
um ihre Taille und eine
dreckige, stinkende Hand presst sich grob auf ihren Mund. „Na, wen
haben wir
denn da? Du bist aber ein leckeres Vögelchen, lass uns doch ein
wenig Spaß
haben!“ Und dann zerrt er sie grob zu Boden und wälzt sich auf
sie drauf,
um sie mit seinem Gewicht unten zu halten, während seine
schmierigen Finger an
ihren Kleidern zerren.
Sie spürt die Panik, wahnsinnige Angst vor dem was folgen wird,
die sich aber
langsam in Wut verwandelt, und der Schmerz im Bein, der sich immer
weiter
auszubreiten scheint. Ihre Haut scheint in Flammen zu stehen und jeder
Knochen
und Muskel im Leib scheint zu reißen oder brechen, so irre sind
die Schmerzen.
Flüchtig drängt sich ihr der Eindruck auf, das sie
plötzlich viel besser zu hören
scheint, und zu ihrem Leidwesen auch besser riechen kann .. der Typ auf
ihr
hätte wirklich dringend ein Bad nötig. Und dann nimmt sie
ihre Kraft und Wut
zusammen und rammt ihm das Knie zwischen die Beine, und
stößt ihn von sich.
Doch er kommt zurück und schlägt ihr ins Gesicht .. und wie
ein Blitz flammen
viele kleine grelle Lichter vor ihren Augen auf, und sie schreit
gellend auf.
Die Schmerzen werden immer schlimmer und ihre Haut reißt, die
Knochen und
Muskeln verformen sich und ihre wahre Natur tritt hervor. Sie merkt
nicht mehr,
das die zwei aus der U-Bahn inzwischen auch am Ort des Geschehens
aufgetaucht
sind .. wie lang die schon zusehen, wachsam, sprungbereit. Auch nicht
das
zumindest die Frau sich plötzlich angstvoll duckt und auch der Typ
unsicher
wird. Sie spürt nur, das sie jetzt nur ihrer Wut freien Lauf
lassen muss, um
sich von ihrem Angreifer zu befreien. Einfach nur gehen lassen, um
sicher zu
sein. Und sie tut es...
Als sie wieder zu sich kommt, ist sie nicht mehr in
dieser Gasse. Sie findet sich im Park wieder, der nicht weit entfernt
war, und
sie liegt im strömenden Regen am Boden. Ihre Kleidung hängt
ihr zerfetzt und
blutbefleckt am Körper, und auch ihre Hände sind verschmiert
von Blut, das
nicht ihres ist. Und zu ihrem Entsetzen schmeckt sie auch in ihrem Mund
den
Geschmack von Eisen. Ihr wird übel und sie muss sich würgend
übergeben, jeder
Muskel und Knochen scheint zu schmerzen und ihr Magen will sich
garnicht
beruhigen.
Als sie sich aufrichtet und zu orientieren versucht, bemerkt sie, das
die
Bisswunde an ihrem Bein verschwunden ist. Und dann stehen
plötzlich die zwei
wieder vor ihr, ebenfalls blutverschmiert und ein dritter gesellt sich
dazu,
mit blutenden Verletzungen. Die vier werden ein kurzes, knurriges
Gespräch
führen, aus dem die Frau zumindest erfährt, das sie nicht die
einzige ist, und
es wird ihr frei gestellt, sich den anderen anzuschließen oder
die Gegend zu
verlassen. So jedenfalls wird man sie nicht hier dulden.. Doch
Verunsicherung,
Misstrauen und Wut sind noch zu groß in ihr, und sie wendet sich
ab, verlässt
den Ort des Geschehens allein. Ein Fehler, was sie da aber noch nicht
weiß...
Zwei Tage später wird die Frau, deren Tasche und Papiere mit
Fetzen ihrer
Kleidung und Blut in der Gasse gefunden wurden, als vermisst gemeldet,
und es
dauert nicht lang bis ihr Fall, wie so viele andere als ungeklärt
im Archiv
verschwindet. Von ihr keine Spur mehr. Und niemand der sie vermisst, da
sie
schon vor ein paar Jahren von zuhause fortgelaufen war und auch keine
Freunde
hatte. Sie hat keine Angehörigen, die sie suchen, keiner der sich
um ihr
verschwinden schert.
Doch warum verschwindet sie?
An dem Abend war sie unbehelligt nach Hause zurückgekehrt und
hatte ewig
geduscht, und gezittert, versucht zu verarbeiten was geschehen war.
Doch am
nächsten Tag zog es sie zum Ort des Geschens zurück, schon
allein um nach ihren
persönlichen Sachen zu suchen, wie Brieftasche, Handy und solchen
Sachen. Doch
stattdessen fand sie nur eines .. heraus, das die drei noch immer da
waren, und
ihr folgten. sie begann zu laufen und versuchte zu fliehen. Irgendwann
stolperte sie unglücklich und rollte einen kleinen Hang herunter,
wo ein
Gestrüpp ihren Fall nur wenig bremste ... und als sie sich
aufrichtete fand sie
sich mitten in einem riesigen, geradezu verwilderten Wald wieder und
wäre fast
in einen See gefallen, der da nicht sein dürfte.
Dies war definitiv nicht mehr der Central Park in NY. Dies war etwas
ganz
anderes!
Ihre Verfolger verloren ihre Spur, was das Beste war, das ihr passieren
konnte.
Sie hätte mit den Begriffen nichtmal was anfangen können,
aber bei den dreien
handelte es sich um Tänzer der schwarzen Spirale, die Jagd machten
auf junge
Welpen wie sie, gerade erst gewandelt und noch völlig unerfahren.
Leichte
Opfer, die schnell und einfach zu überwältigen waren, oder
ihnen zum Spaß noch
eine kleine Hatz lieferten.
Was dann folgte...
Die darauf folgende Zeit war in jeder Weise für sie
wunderlich, seltsam, grausam, lehrreich und wirkte im besonderen
Maße prägend auf ihr gesamtes Verhalten der nahen Zukunft.
So fand sie wie schon so viele zuvor den Weg in die Taverne, wo sie
einige interessante, nutzlose Bekanntschaften schloß und sich
etwas Geld verdiente, um leben zu können. Dort traf sie auch eine
junge Frau, die sie als das erkannte, was Gia nun war .. eine
Garou-Welpe. Ihre Bekannte stellt sich als Blutsgeschwister vor und
erklärte Gia einige Zusammenhänge zwischen Garou und
Blutsgeschwister. Froh jemand gefunden zu haben, der ihr scheinbar
helfen und erklären konnte, was genau mit ihr passiert war, folgte
sie ihr zu einem anderen Gasthof, tief im Wald, der nur für Garou
und ihre Freunde bestimmt war. Dort, so versprach sie, würde sie
andere ihrer Art treffen, und von ihnen lernen können. Vor allem
lernen zu überleben.
Doch vom ersten Moment an gab es Schwierigkeiten. Die einzigen dort
auffindbaren Garou hatten kein Interesse an ihr und ognorierten sie,
oder benahmen sich wie dumme kleine Kinder, und nichtmal eine Stunde
nach ihrer Ankuft im Gasthof am weißen See wurde sie in den
ersten Konflikt getrieben. Ohne ihre fähigkeiten auch nur
ansatzweise zu verstehen, und Welten davon entfernt, sie zu
beherrschen, trieb einer der Garou sie dazu, in einen Kampf
einzuschreiten, der sich anzubahnen drohte. Gegen einen wesentlich
stärkeren, erfahreneren Get of Fenris Ahroun, der ihre neue
Bekannte als die seine beanspruchte.
Und auch in den
folgenden Tagen blieb dies so, das sie entweder allein war, oder mit
einem Wolf als Gefährten durch den Wald zog. Und wieder wurde sie
in einen Kampf mit diesem Get gezogen, einem verblendeten jungen
Krieger. Sie fand Hilfe durch einen Magier, nachdem der erfahrene GArou
der auf dem Anwesen weilte es vorzog, seine Pfeife zu rauchen und zu
meditieren, und in einem gemeinsamen Kampf gelang es ihr, die
entführte Blutsgeschwister zu befreien. Jedoch hinterlies der
Kampf Spuren, weniger körperlicher Art, als seelische Wunden. Viel
zu früh war sie gezwungen mit Fähigkeiten umzugehen, die sie
nicht kontrollieren konnte, ohne jede Hilfe aus ihrem eigenen Volk, das
sie doch eigentlich lehren und vielleicht eine Weile schützen
sollte.
Wenige Tage nach diesem Vorfall, die sie allein verbrachte, verlies sie
den Gasthof mit dem wenigen was sie am Leib trug und zog in die
Wälder .. um sich dann gleich erstmal gründlich zu verlaufen.
Es folgte ein langer, ungewöhnlich harter Winter, der ein
böser Lehrmeister war, und sie zwang zu jagen, und zu lernen, das
man nicht ein Schaf verdrücken, und zurück in Mensch wandeln
kann, ohne das es Konsequenzen hat.
Irgendwann fand sie durch Zufall die Taverne wieder, aber nur kurz
blieb sie, nicht einmal eine halbe Stunde. Man bot ihr dort Hilfe an,
im Gegenzug für gewisse Gefälligkeiten, zu denen sie nicht
bereit war.
Also überlebte sie weiter durch klauen und jagen, bis sie den
Magier wiedertraff, der ihr einst geholfen hatte. Mager, kurz vorm
verhungern und erfrieren, sammelte er sie auf und brachte sie in der
Taverne auf seine Kosten unter.
Und dort traff sie dann wenige Tage später auf einen jungen Mann,
der ihr interessant erschien auf eine Art, die sie nicht benennen
konnte. Doch bevor sie Kontakt zu ihm knüpfen konnte, tauchte auch
jener Garou auf, der sie so im Stich gelassen hatte, das sie kein
Vertrauen mehr fassen konnte .. Morten. Da die beiden sehr vertraut
miteinander zu sein schienen, zog sie sich zurück.
Doch später im Wald traf sie erneut diesen Mann, Lars genannt, und
folgt ihm. Nunja, es blieb bei dem Versuch, er war schneller als sie,
und stärker, und stellte sie zur Rede. So erfuhr er, wer sie war,
und umgekehrt, und er bot ihr an, sich ein paarmal mit ihr zu treffen,
und ihr jene Dinge beizubringen, die sie doch so dringend wissen musste
über ihre Existenz.
Er kleidete sie neu ein und trainierte mit ihr die Wandlung und andere
Dinge, und sie lernte schnell und gut. Sogar mit seinem Rudel machte er
sie bekannt, und sie durfte auch mit ihnen gemeinsam kämpfen,
wobei sie sich garnicht so dumm anstellte. Leider gab es Spannungen im
Rudel, die sie auf ihre Ankuft zurückführte, und da sie sich
nicht mit allen wirklich gut vertragen konnte, verlies sie eines Nachts
grußlos Lars Rudel und zog durch die Welt. Ihre anstehende
Prüfung, die ihr den Weg in einen Stamm geebnet hätte, lies
sie damit sausen, die war ihr egal. Eigentlich hatte sie sich ja
für die Schwarzen Furien entschieden, aber nun....
Ihr Weg führte sie nach langer Zeit zurück nach NY, wo sie
einen neuen Anfang wagte. Neue Wohnung, neuer Job als Kurier, neue
Freunde. Und sie ging jagen in NY, und festigte einige ihrer
Fähigkeiten als Garou. Auch in der Taverne sah man sie öfter,
doch nie vertraute sie sich jemandem an, oder schloss festere
Freundschaften, sondern blieb immer eine Einzelgängerin,
verbittert und feindselig.
Als in NY alles schief lief und sie nach einem Überfall dort als
tot abtauchen musste, wurden wieder die Wälder um die Taverne ihre
Heimat, doch diesmal zog sie ein wölfisches Leben vor.
In dieser Gestalt hängte sie sich an einen jungen Mann namen
Justin, der sich als Blutsgeschwister zu erkennen gegeben hatte, gab
selbst aber ihre Identität nicht völlig preis. Er wusste was
sie war, nicht jedoch wer. Und das war gut so, denn aus frühreren
Begegnungen hatten sie keinen guten Eindruck von ihm bekommen. Sie
machte sich jetzt eher einen Spaß daraus, ihn Tag und Nacht zu
verfolgen und seine Bekanntschaften zu torpedieren in ihrem Versuch,
ihn vom Wyrm fernzuhalten .. in der Taverne ein unmögliches
Unterfangen. Sogar in einen Kampf mit einem Werbären stürzte
sie sich, aber mit der Konsequenz das dieser Mann sie nun zu verraten
drohte. Nun, seither sind Werbären für sie fast so schlimm
wie Wyrm.
Und wieder war es Lars, der sie dort fand, als traurige, einsame
Wölfin, unter dem Druck als Rudeltier niemanden zu haben, dem sie
sich anvertrauen konnte. Er holte sie zu sich, zu seiner neuen Frau und
seiner Tochter in eine fremde Welt, wo sie sich erholen sollte.
Doch kaum dort erfuhr sie, das ihr menschlicher Freund, den sie
zurückgelassen hatte, in Lebensgefahr war, und sie setzte alles
daran, ihn zu retten. Fast hätte das ihre Freundschaft zu Lars
zerstört, da Justin sich über die Maßen dämlich
anstellte, und alle vor den Kopf stieß. Aber längst hatte
sie sich gegen ihren Willen in ihn verliebt und so blieben sie trotz
diverser Probleme zusammen, um NY und andere Orte unsicher zu machen.
Sie leben in NY und in Syracuse, wo sie ein Haus geerbt hat.
Diesmal konnte Lars sich aber durchsetzen und bestand darauf, das Gia
ihre Prüfung bei den Furien ablegte, und so ist sie nun seit
kurzem keine Welpe mehr, sondern Cliath der Schwarzen Furien. Auch wenn
sie selbst meint, das nicht verdient zu haben...
, Ein paar Jahre später
.... sie hat die letzte Schlacht überlebt und im Adirondack Park
eigentlich zufällig ein großes Grundstück gekauft, mit
diversen Häusern, wo sie herausfanden, das dies mal ein Caern war.
Also haben sie den Caern wieder neu auf- und ausgebaut. Noch mehr
Häuser und Hütten gekauft oder gebaut, viele Vollblütige
und Kin angesiedelt, den Gutshof aufgebaut, ein Schlachthaus, mehrere
Farmen, einen Reitstall, zwei Tierheime, Fitnessstudio, Tanzsstudio,
eine Therme,, zwei Suppenküchen, ein Frauenhaus, mehrere Obdachlosenheime und etliche weitere Projekte.
Sie
hat inzwischen auch geheiratet. Drei mal genau genommen, aber jedes mal
den gleichen Mann. sie konnte sich einfach nicht entscheiden, welches
Kleid das schönste war... Und mehrere Kinder adoptiert. Zoe, Vivi, Susi
Gia liebt es, anderen zu helfen und setzt sich eigentlich für alle
und jeden ein, ob Tiere oder Menschen. Leider wurde ihr letztlich genau
das zum Verhängnis und führte dazu, das sie sich scheiden
lies, ihre Familie, das Rudel und den Caern verlies und wieder als
Streunerin umherzog, nur mit ihrem Hund Julia.
|