Reisewege nach Fanyin






(schwarz sind die Reiserouten eingezeichnet, hellgrün sind die 3 Pässe über die Silberberge, orange die Caerngrenze, orange-rot Jubei, Shitou Can, Simatai und Tiantang)


Fanyin liegt in der nord-östlichen Ecke von Nergansul, auf der anderen Seite der Silberberge, garnicht so weit weg von den Silbersteppen. Das Tal ist schwer zu beschreiben, da es kein klar abgegrenztes Tal ist wie zum Beispiel Samsa. Vielmehr ist es eine wild zerklüftete Bergregion mit einem sehr großen Tal, das eingeschlossen ist von steil abfallenden Felswänden und schroffen Felsen, in dem es aber unzählige weitere kleine Schluchten, Täler, Hügel und Berge gibt. Es ist ein vielfaches größer als Samsa, unwegsam, unüberschaubar und völlig verwildert, aber von sagenhafter Schönheit.

Betrachtet man dagegen den Caern Indah, der ja auch sehr groß ist, dessen Zentrum aber eine ehemals wunderschöne und sehr kultivierte Stadt bildet, mit Palästen und Tempeln, oder das abgelegene Samsa, dessen rote Felsen und Sand so eine angenehme Wärme und Geborgenheit vermitteln, fühlt man sich in Fanyin schnell etwas verloren. Dieser Caern ist geprägt von einer Ausstrahlung von Wildheit und Herausforderung,

Sich zu verlieren, oder verlaufen ist insofern hier fast unvermeidbar. Schon die Wege dort hin sind eine Herausforderung, zumal es bisher keine funktionierenden Portale gibt und Shary diese auch strikt untersagt, solang der Caern verseucht ist.

Es gibt im Prinzip nur wenige Wege nach Fanyin und drei davon werden vom Caerngeist verborgen und enden an unsichtbaren Portalen...


Die Wege nach Fanyin...

~ Von Jubei aus am Fluss entlang zur Festung Simatai... ~

~ Auf der Westseite durch die Ausläufer der Silberberge am Mondsee vorbei... ~

~ Vom Vereinigungspunkt der Windberge und der Silberberge über das Hochplateau... ~




Mondsee, Hochplateau und Wächterhöfe


Der Weg westlich der Silberberge, zum Mondsee führt und von dort weiter zum Caern...
Dafür folgt man zuerst auch der bequemen Handelsstraße in Richtung Jubei, biegt jedoch weit vorher auf eine wenig genutzte Nebenstraße ab, die sich in Kurven und Schleifen durch die grünen Berge windet, immer leicht ansteigend. Es gibt herrliche alte Wälder hier, saftig grüne Täler und eine Vielzahl an Wild und essbaren Pflanzen. Trotzdem treffen sie immer weniger Leute und Jäger an, je weiter sie kommen, und ab einem gewissen Punkt würde einem jeder abraten, der Straße weiter zu folgen. Fragt man dann einen Jäger oder Reisenden, so man einen erwischt, erzählt der einem mit sichtlicher Scheu was von einem verfluchten Berg, und das sie da oben nur der Tod erwartet. Dort gäbe es nur noch ein Dorf, in dem vermutlich nur Verrückte freiwillig leben würden, und eine Passstraße, die aber zu gefährlich sei, um die mal eben zu bereisen und ansonsten würde dort nur der Tod auf einen lauern. Und dann macht der lieber, das er das weite sucht.




Nichts desto Trotz führt der Weg eben so weiter durch die Berge, recht gut nutzbar und sichtlich in Schuss gehalten an den schwierigen Stellen. Der Weg schlängelt sich duch steile Hügel, teils an einem Steilhang entlang, unmd man kann die Teefelder auf den Hügeln rundherum bewundern, und etliche Leute dort arbeiten sehen. Oben angekommen erreicht man das Dorf Shitou Can (Steindorf), das sich zu beiden Seiten eines breiten Flusses oberhalb eines Wasserfalls erstreckt. Es ist eigentlich fast schon eine kleine Stadt, mit gut befestigten Häusern aus Stein und Bambus, befestigten, überwiegend gepflasterten Straßen, Marktstraßen, und sogar einem Restaurant, dessen Gerüche einem spontan den Magen knurren lassen.
Es sind kleine, fast schon idyllische, schlichte Häuser und meist schlicht gekleidete Leute, wohl überwiegend Jäger, Bauern, Teepflücker und so weiter. Man kann sehen, das viele Gebäude erst in den letzten Jahren errichtet oder erneuert wurden und man findet auch noch etliche, sichtlich verlassene und teils verfallene Höfe.

Man findet außerdem einige kleine Läden für Dinge des täglichen Bedarfs, wie Haushaltswaren, Stoffe, Felle, Leder, Lebensmittel und so weiter. Zudem eine Schmiede, das Restaurant, eine Teestube, einen Rasthof und etliche Bauernhöfe mit Vieh. Am interessantesten ist der Wagenhof, der größte Hof des Ortes, der eine Begleitagentur beheimatet. Die Leute wirken zurückhaltend, fast verschlossen und misstrauisch, sind aber hilfsbereit und freundlich, wenn man sie anspricht.

Die Männer der Begleitagentur erkennt man sofort. Alle sind identisch gekleidet, in dunkelblauen Uniformen mit einem roten, gestickten Embleem auf der Brust, das einen Drachen darstellt, und der Name der Agentur lautet 'Hong Long', was nichts anderes bedeutet als 'roter  Drache'. Über den Namen kann man übrigens auch in Jubei stolpern, wo die Agentur eine Filiale hat. Wen immer man fragt, wie man am besten über oder durch die Berge kommt, wird einem raten, sich an die Männer von Ke Zhen Wu und seine Agentur Hong Long zu wenden. Diese Leute kennen die Berge wie ihre Satteltasche in- und auswendig.
Sie werden von den Händlern und Reisenden angeworben, um die wertvollen Warenzüge zu begleiten, und durch die Berge zu bringen, gerne auch bis auf die andere Seite der Berge. Bei den Räubern löst schon allein der Name zögern aus und viele geben von vorn herein auf, denn Gerüchten zufolge hat Hong Long noch nie eine Fracht kampflos aufgegeben, verloren oder den Dieben überlassen.

Kommt man dort an, wird man erst mal misstrauisch und sehr wachsam beäugt, und schnell wird einem klar, man hat es hier mit einer gut ausgebildeten, disziplinierten Truppe zu tun ... und mit Kin und mindestens ein, zwei Vollblütigen, denn die Wachhunde, die da rumlungern, sind eindeutig wölfischer Natur. Mit Token wird man dann auch ohne viel Diskussion auf den weiteren Weg geführt von ein paar der Männer. Ohne Token und ohne ausreichenden Grund oder Erklärung endet die Reise erst mal in Shitou, bis die Agentur Rückmeldung vom Caern hat.

         
Die Männer der Agentur führen einen dann aus dem Dorf und es geht auf einem schmalen Weg weiter in den Bambuswald, über den Berg und in eine der unzähligen Schluchten. Dort erreicht man nur wenige Kilometer hinter dem Dorf einen See, der beinahe perfekt rund zu sein scheint und vermutlich deswegen den Namen Mondsee trägt. An diesem See findet man eine von Menschenhand geschaffene, runde Plattform, die in den See hineinragt und aus dem Vollmond eine Mondsichel macht. Die Pflastersteine wurden in einem Muster gelegt, das von oben betrachtet ein wenig an einen keltischen Knoten oder eine Lebensblume erinnert. Die Plattform scheint früher mal eine Art Ritualplatz gewesen zu sein, die Größe entspricht in etwa einem üblichen Kampfkreis.
Und dort endet auch der Weg erstmal. Hinter dieser Plattform führen einige wenige Stufen aufwärts, zwischen uralten Mauerresten hindurch, die von genauso alten Bäumen aufrecht gehalten werden. Ob das mal eine Art Stadtmauer war, oder ein Gebäude, ist nicht mehr zu erkennen, es liegen nur noch vereinzelt Steine herum. Eingeweihte wissen jedoch, das hier mal eine der alten Wächterfestungen des Caerns stand, die leider die Zeit nicht überdauert hat, inzwischen aber ersetzt wurde durch das Dorf.
Hinter diesen Stufen scheint nichts mehr zu sein, das Gelände wirkt vollkommen verwildert. Zumindest wirkt es für Menschen so. Das Siegel über dem Caern redet jedem Menschen hier erfolgreich ein, das sich der Weg da rein nicht lohnt, das es dort absolut nichts intressantes gibt. Für Wandler und Kin setzt sich der Weg fort, noch schmaler und kaum noch erkennbar, gerade eben so, das man mit den Karren weiter kann, wenn man die Stufen und Mauer umrundet und der Fahrspur folgt, die wohl ab und an genutzt wird.

   


Das Tal wird noch wilder und ist so dicht bewachsen, das man hier und da die Befürchtung hegen muss, nicht weiter zu kommen. Die Stimmung hier ändert sich dann auch schnell .. nicht nur, das das Tal vor ihnen recht duster und unfreundlich wirkt, man erkennt weit in der Ferne vor sich auch verschiedene Himmelsphänomene, wie Wetterleuchten, trübe rötliche Wolken, und sogar Polarlichter, die man hier nicht erwarten würde. Grüne, blaue, lila, orange, rote, weiße, pinke Lichter, und sehr häufig Blitze, ohne das man ein Gewitter bemerken würde. Je weiter nordwärts man später im Caern kommt, desto heftiger werden diese Phänomene.
 Am auffälligsten ist aber der Dunst, der hier überall in der Schlucht hängt, und einen schnell verstehen lässt, warum diese Gegend den klangvollen Namen Wolkenschluchten (Fanyin) trägt.

 


 



Nach ein paar Kilometern ändert sich die Landschaft schlagartig und man erreicht eine Region, die Eingeweihte als Felsenwald bezeichnen. Sie müssen da durch ein Labyrinth von Felsen, die steil in den Himmel ragen und scharf zerklüftet sind, und es gibt plötzlich unzählige Pfade, von denen nicht wenige dann in einer Sackgasse enden. Wer hier nicht weiß, welcher Weg der richtige ist, kann eine Menge Zeit damit vertun, zu suchen. Es wirkt aber auch, als wäre dieses Gelände früher mal genutzt worden, denn es sind etliche Plattformen mit Treppenstufen erreichbar, die sichtlich von Menschen geschaffen wurden.

 
 
Hinter dem Felsenwald wird es scheinbar wieder einfacher, vor einem liegt eine lange, tiefe Schlucht, mit nahezu senkrecht ansteigenden Felswänden. Ein Fluss verläuft entlang dieser Schlucht und der Weg folgt dem Flussbett. Hier und da müssen sie kreuzen, mal über Brücken, mal durch eine passende Furt. Schon aus der Ferne können sie ein Stück vor sich eine Höhle erkennen, auf die die Schlucht zuführt. Eine gigantische Höhle, von einer Höhe, wo so mancher New Yorker Wolkenkratzer bequem rein passen würde. Verlaufen kann man sich hier nicht mehr, es gibt nur den einen Weg, und vereinzelte Trampelpfade von Wild und anderen Tieren. Ein schmaler Pfad biegt mal ab und führt steilaufwärts zwischen die Felsen, aber der wird kaum genutzt, wie sie erkennen können.



Schliesslich trifft man auf einen Hof, wo mit man hier nun kaum noch gerechnet hätte. Mehrere Gebäude, um einen Innenhof gruppiert, sind vor der Höhle an den Fuß der Felswand gebaut, und es wirkt beinahe wie ein Rasthof. Der Hof wird auch bewohnt, zwei kläffende Hunde kündigen sie schon weit vorher an. Sie können Gemüsebeete sehen, Ziegen, Schafe, Hühner, Schweine, Rinder und Pferde. Reichlich Pferde. Was bei den Pferden hier auffällt, ist, das es sich vorwiegend um Wagen- oder Lastpferde zu handeln scheint. Das erklärt sich dann aber auch schnell, denn bei diesem Hof ist für jeden Wagen oder Karren endgültig Schluss. Alles was von dort aus weiter transportiert werden soll, muss auf Packpferde und andere Lasttiere umgeladen werden.





Der zweite Weg führt über die Berge und die Hochebene der Silberberge, und ist der weitaus gefährlichere, aber auch der kürzere Weg. Abgesehen von der Höhe, die man überwinden muss auf unbefestigten und teils sehr gefährlichen Bergpfaden, lauern hier verschiedene Raubtiere auf die Reisenden. Von der Hochebene aus hat man aber einen fantastischen Blick zurück auf die unendlich weiten Steppen und die Bergkette, und nach vorne auf Hügel, Berge und noch mehr Hügel in weiter Ferne.
Der Weg ist leicht zu finden, es gibt nicht viele Möglichkeiten hier oben und man muss nur der alten Spur folgen.

Das Problem hier ist ein anderes, denn irgendwann erreicht man natürlich die andere Seite der Ebene und dann ... ist da nichts mehr. Man steht vor einem Meer aus Wolken, nur hier und da durch eine Bergspitze durchbrochen, und man gewinnt unwillkürlich den Eindruck, das hier die Welt schlicht zu Ende ist. Wer je daran gedacht hat, das die Welt eine Scheibe ist, der ist sich hier ganz sicher, das er den Rand erreicht hat. Ein großer Stein steht dort, der einen an einen der Steine im Steinkreis erinnert, und ein Schriftzeichen ist eingraviert, das ganz schlicht bedeutet: Wolkenmeer. Sehr klein und etwas versteckt kann man dann noch die Glyphe für 'Willenskraft' finden..
In dem gewaltigen Tal, das da unter einem liegen muss, glaubt man Donner zu hören und Windböen wie von einem Sturm, aber die Wolkendecke wikt so relativ ruhig, solang man sie nicht berührt. Wer versucht durch die Wolken einen Weg nach unten zu finden, wird schnell den Rückzug antreten, um nicht in einen gewaltigen Sturm zu geraten. Hier endet der Weg dann auch für Menschen, und alle, die kein Wolfs- oder anderes Wandlerblut haben. Das Siegel, das über dem Caern liegt, vermittelt jedem, das hier wirklich kein Weg weiter führt, egal was man versucht. Die Wagenspur endet hier und bildet eine Schleife, wo schon etliche ihre Wagen gewendet haben, wie es scheint. Man kann hier einfach nur kehrt machen!!!




Für Wandler und ihre Kin gibt es aber die Möglichkeit, mit Willenskraft diese Grenze zu überwinden und das erste Sigel zu durchqueren. Wer das macht, verschwindet sofort aus der Sicht der Personen, die weiter hinten sind. Selbst wenn man dann nur 1 meter von seinem vormann entfernt steht, sieht oder hört man ihn nicht.
Die Wagenspur biegt hier auch aprupt ab und folgt dem Bergkamm, wo es nach einer Weile dann abwärts geht, auf eine tiefere Felsstufe. Von dort aus hat man einen wunderschönen Blick auf das Tal unter einem, schon weitaus weniger wolkig und neblig.





 Der Weg schlängelt sich dann durch etliche Schluchten in Kurven und Schleifen durch die Berge abwärts und endet dann erst mal bei einer kleinen Schlucht, in der man etliche Pferde finden kann. Unter überhängenden Felsen geschützt stehen dort etliche Wagen, und es gibt auch hier einen kleinen Hof, der aber kaum mehr als eine Jagdhütte ist Einfach nur ein Anbau, der aus einer Höhle ein Haus macht, mit einem kleinen Ziegen- und Hühnerstall, etwas Garten, einer frischen Quelle und das wars. Aber es wohnt eigentlich immer jemand dort, der einem gerne Auskunft gibt

   


Ab diesem Punkt gibt es zwei Möglichkeiten. Der Weg selbst wird für Wagen unpassierbar, wer mit Gepäck weiter will, muss auch hier umladen auf Packtiere. Die Wagen können auch hier bleiben, und wer nicht genug Lasttiere dabei hat, kann welche ausleihen. Dann führt der reitbare Weg weiter durch etliche Schluchten und über steile Bergpfade abwärts. Teils geht es sehr steil abwärts, teils über grobe Schotterpisten und Geröll oder über Felsstufen, was dann erklärt, warum man mit Wagen hier nicht weiter kann. Auf diesem Weg braucht man mindestens einen Tag, bis man das untere Tal und den großen Hof Baohu erreicht.





Kommen wir zur dritten und letzten Möglichkeit, den Caern zu erreichen. Der mit Abstand direkteste und gefährlichste Weg, der schon etliche Todesopfer gefordert hat.
Ausgangspunkt ist auch hier der kleine Hof oben in den Bergen. Selbst wenn der Hof gerade nicht bewohnt wird, wird früher oder später jemand auf die Reisenden reagieren, denn die Strecke wird natürlich bewacht. Während man sich also dort ausruht und vielleicht die Aussicht genießt, vergehen meist ein paar Stunden, bis jemand aus dem Caern ankommt.
In der Regel tauchen dann zwei, drei oder mehr Vollblütige auf, immer in Begleitung eines Vogelwandlers, der den Überblick behält.  Erhält man die Erlaubnis, den Caern zu betreten, kann man wählen, ob man den 'sicheren' Weg um das Tal herum nimmt, oder den direkten Weg. Dieser ist allerdings für Pferde nicht passierbar, und sie werden mehrfach ausdrücklich gewarnt. Es geht steil abwärts an der überwiegend fast senkrecht abfallenden Felswand oder an ihr entlang, über uralte Bergpfade, Treppen, und Brücken.
Das erste Stück ist das schlimmste, denn sobald man in die Wolken eintaucht, zerrt ein heftiger Sturm an einem und es wird bitterkalt. Sturm und Kälte rauben einem den Atem, dazu kommt die extreme Höhe und der rutschige Fels. Zudem hat man das Gefühl, das einem der Wind das Fleisch von den Knochen reisst, und man sieht in den Wolken Blitze zucken und seltsame Wolkenwirbel, Nordlichter und man hört den Donner grollen. Für Menschen unerträglich, die machen meist sofort kehrt, oder verlieren den Halt und stürzen ab. Kin geht es nicht viel besser, die brauchen echt Mut und Selbstüberwindung, da weiter zu gehen. Vollblütige brauchen Willenskraft, um sich hier gegen den Drang zu stellen, einfach kehrt zu machen.
Ist jemand aus dem Caern dabei, wird der ihnen aber versichern, das sie nur ein Stück durchhalten müssen, dann haben sie die Barriere hinter sich, die den Caern auf diese Art schützt. Und wirklich, wenn sie das erste Stück geschafft haben, was vielleicht nur 20-30 Höhenmeter Unterschied sind, kommen sie aus den Wolken schon heraus und schlagartig flaut der Sturm zu einem normalen Wind ab, die Temperatur wird auch wieder erträglicher und man kann wieder tief durchatmen. Auf einem Felsabsatz hat man dann auch Gelegenheit, sich kurz von der Tortur zu erholen, ehe es weiter abwärts geht. An diesem Punkt kann man dann den ersten wirklichen Blick auf den Caern werfen, ein riesiges Tal voller wundersamer Felsformationen, Seen, Flüssen und unzähligen Wasserfällen. Dazwischen himmelhohe Mammutbäume und Wälder. Das, was sie von oben als Wolkenmeer gesehen haben, können sie von ier aus im hellen Sonnenschein betrachten, denn das Wetter im Tal ist sehr viel besser, als es von oben den Anschein erweckt. Nur noch einzelne Wolkenfetzen hängen hier zwischen den Bäumen und Gipfeln, je nach Wetterlage mal mehr oder weniger.



Der Weg nach unten dauert immer noch einige Stunden, je nachdem wie fit man ist, und als besondere Attraktion kann man in den Felsen immer wieder Skelette unterschiedlichen Alters sehen von Eindringlingen, die den Weg nicht geschafft haben, oder die Abkürzung nach unten genommen haben. Von weiter unten kann man dann auch im Detail einige Höfe und Häuser erkennen, Bohlenpfade, Obstbaumplantagen, Gärten und vieles mehr.  Allerdings scheinen alle Gebäude mit dem Tal verwachsen zu sein, sie sind zum Teil auf oder um lebende Bäume herum gebaut und alles wirkt sehr harmonisch und natürlich.
Hunde im Tal kündigen auch hier die Besucher frühzeitig an, und es ist unmöglich, unbemerkt diesen Weg zu nehmen. Schafft man es bis nach unten, kommt man nahe des Dorfes an, garnicht so weit entfernt von Weg, der vom Wächterhof in der Schlucht kommt. Allerdings zittern einem an diesem Punkt vermutlich alle Muskeln, egal für wie fit und trainiert man sich hält, was nicht allein an der Strecke liegt, sondern auch an dem Siegel, das sie durchqueren mussten. Nicht umsonst schützt dieses Siegel den Caern seit vielen Jahrhunderten erfolgreich.

Von dort ist es dann aber noch mal ein ganzes Stück bis Tiantang, dem Dorf in dem Shary lebt, weswegen der Weg zwar interessant und eine Herausforderung ist, aber nur für gut trainierte Ungeduldige taugt. Der Weg außen herum ist bei weitem weniger Kräfte raubend.

 
 
(Wer Treppen hasst, ist in Fanyin echt verloren!)




Aber noch mal zurück zu Baohu, dem Hof in der äußeren Schlucht, wo der erste und zweite Weg hin führen...
Baohu besteht aus mehreren Wohngebäuden, Ställen und Schuppen, einem großen Vogelhaus, kleinen Gemüsegärten und einer Schmiede. Er liegt vor einer gigantischen Höhle, wo man Treppen erkennen kann, und einen Weg, der weiter durch diese Höhle den Berg hinauf führt. Die Schlucht ist an dieser Stelle so eng, das es absolut unmöglich ist, unbemerkt an dem Hof vorbeizukommen, die dortigen Hunde und Bewohner bemerken einen immer.
Auf dem Hof leben einige Kin, vorwiegend Männer, aber auch zwei Frauen, und meist treibt sich da auch ein Welpe herum. Zudem sind immer ein oder zwei Vollblütige in der Nähe, die Verbindung zum Caern halten, falls es etwas zu berichten gibt.
Wer weiter zum Caern will, muss sich zwangsläufig zuerst bei diesem Hof melden, und wird dort auch mit Gastfreundschaft aufgenommen. Allerdings ist es bei weitem nicht jedem erlaubt, weiter zum Caern zu gehen.
Wer keine Einladung oder Erlaubnis in Form eines Tokens von einem der Sheratan aus der Stadt vorweisen kann, und auch nicht bei den Einheimischen bekannt ist, muss dort erst mal warten, bis aus dem Caern Rückmeldung kommt, ob man eintreten darf, oder ob man den weiten Weg umsonst auf sich genomnen hat.







 





verschiedene Jade- oder Onyxtoken mit unterschiedlichen Bedeutungen.
* Die großen schwarzen Anhänger mit jeweils einem eingeschnitzten Drache, werden ausschliesslich von Shary und ihren engsten Vertrauten vergeben an wichtige Personen. Es handelt sich hier um spezielle Token, in denen jeweils ein kleiner Geist gebunden ist. aktiviert man diesen Token, glüht er grün und der Träger weiß instinktiv, welchen Weg er gehen muss zum Caern. .
* Die grünen Drachen sind für Freunde des Caerns, die jederzeit Zutritt haben. Um so einen zu bekommen, muss man sich als sehr vertrauenswürdig erwiesen haben. Das sind überwiegend die Kin aus dem Dorf und der Stadt, Sharys Mitarbeiter, Angestellte und Vertraute.
* Rote Anhänger aus Jade, Carneol oder Bernstein mit Drachensymbol ... die sind erst seit kurzem im Umlauf, seit sich zunehmend der Beiname 'Roter Drache' oder 'Schattendrache' für Shary verbreitet. Mit so einem gesehen zu werden räumt einem unter Garantie den Weg frei

* Der weiße Drache wird nur von Jingyi oder Yehua vergeben und bedeutet höchste Ehre im Prinzip, der steht über allen anderen .. außer über Shary. Die hat immer das letzte Wort.
* Den schwarzen Wolf als Anhänger trägt jeder, der zu Shary gehört, ob fest zum Rudel oder zum Caern allgemein oder zu ihrem engsten Freundeskreis. Perlen in unterschiedlichen Farben kennzeichnen dabei intern noch die Ränge der Leute, wenn erforderlich.

* Gelbe Jadeanhänger vergeben Sharys Leute in der Stadt, wenn sie auf jemanden treffen, der zu Shary will, und der ihnen vertrauenswürdig erscheint, der aber noch nicht bestätigt wurde.
* Die Yin  und Yang förmigen Anhänger in weiß und schwarz werden von den Gangs der Stadt genommen, der schwarze von der Bettlergang und der weiße von der Diebesgang. Daran erkennt man dann, an wen man sich in der Stadt wenden kann, wenn man zu Shary oder den Sheratan will oer ein Problem hat, das die Wandler betrifft.

* graubunte Labradorite mit Drachenschnitzerei - neue Quellsteine zum öffnen der Portale. Derzeit gibt es drei, für die drei Hüter


...weiter mit Teil 2 der Reisestrecke, Ankunft im Caern...