Sowohl der Weg an den Silberbergen entlang nach Norden,
an Shitou Can und dem Mondsee vorbei, als auch der Weg über das
Hochplateau vom Windgebirge her, hinunter durch die engen Schluchten,
führen beide zum Wächterhof 'Baohu'.
Nur wer einen Token vorweisen kann oder angemeldet ist und sicher
nachweisen kann, das er berechtigt ist, hier vorbei zu dürfen,
kann seine Reise vom Caern von hier aus fortsetzen.
Zufällige Besucher, die nicht zum Caern wollen oder
dürfen, können von hier aus die alte Passstraße nutzen,
die weiter durch die Berge führt. Sie finden aber weder die
Abzweigung zum oberen Wächterhof, noch die zum Caern, sondern
sehen nur die Straße, Felsen, Fluss und weiter nichts. Wer zum Caern will, kann seinen Weg dann entweder selbst fortsetzen, oder bekommt einen Führer, je nachdem ob er den Weg schon kennt... |
Von Baohu aus ist es immer noch ein gutes Stück Weg, das man bewältigen muss. Der Weg zweigt von der Strecke ab, die man rauf zur Hochebene nehmen muss, und folgt der unteren Schlucht ein kurzes Stück durch eine Höhle. Dann verlässt man den Weg über einen schrägen Pfad einen kurzen Hang hinunter und reitet oder läuft auf einen Fluss zu, der aus einer großen Höhle kommt. Für nicht eingeweihte scheint es hier nichts weiter zu geben. Der Weg führt den hang hinunter auf den Fluss und eine geschlossene Höhle zu, wo es nicht weiter geht, wie es scheint. Selbst wenn man da runter reitet, um seine Tiere zu tränken oder zu rasten, gibt es nichts, das irgendwie interessant wäre, und die Tiere werden schnell unruhig, was allzulanges rasten unmöglich macht. Hier beginnt dann wirklich der Caern und man hat das erste Siegel erreicht. Mit Token oder Portalstein kann man sehen, das es weiter geht... Vor einem liegt eine Brücke, die aus einem versteinerten, uralten Mammutbaum besteht, der irgendwann vor langer Zeit mal über den Fluss gefallen ist. Dicke Efeuranken haben mit der Zeit ein Geländer geformt und der Pfad ist breit genug, das zwei Pferde bequem nebeneinander laufen können. Der Fluss ist der gleiche, an dem man schon die ganze Zeit entlang geritten ist, und er scheint auf der anderen Seite in einem Fall direkt aus dem Berg zu kommen über mehrere Felsstufen. Hat man die Brücke überquert, steigt das Gelände in der Höhle an und man folgt dem Pfad aufwärts, bis man aus dem Berg raus ist. Es geht weiter aufwärts durch hüfthohes Gras, und zuerst erkennt man nicht viel mehr, als etliche Hügel in der Ferne. Hat man aber die Kuppe erreicht, gibt es eine Menge zu sehen und bewundern. Ein weites Tal mit einem großen See, der aus mehreren kleineres Wasserflächen besteht, zwischen denen es etliche Bohlenwege und Brücken gibt., und sogart kleine Inseln. Der gut befestige, gepflegte Weg führt zwischen einem der Hügel und dem See entlang und biegt dahinter dann in ein weitläufiges Tal ab. Nach rechts sieht man ein kleines Dorf mit einigen Bauernhöfen, weitläufigen Koppeln und Gärten. Der Hauptweg in Richtung Tal führt aber nach links, denn Sharys Dorf liegt von hier südlich. Sie passieren weitläufige, saftig grüne Wiesen mit teils so hohem Gras, das man selbst vom Pferd aus nicht darüber weg sehen kann. Kilometerlange Obstbaumplantagen und in einiger Entfernung sehen sie einen ganzen Bereich an einem sanft anteigenden Hang und teils auf einigen höheren Felsstufen, der von leuchten bunt blühenden Bäumen bewachsen ist. Rosa, weiß, gelb, orange, rot ... es ist nicht zu glauben, aber es handelt sich um einen Pfirschichbaumwald, so groß wie sie noch keinen gesehen haben vorher. Wenn man fragt, bekommt man die Auskunft, das dies der 'TaoLin' ist, der Pfirsichwald. |
Hat man die weiten Wiesen, den See und den TaoLin hinter sich gelassen, führt einen der Weg in das Tal, wo man schon aus der Ferne einige Höfe und Häuser und mehrere große, palastartige Wohnanlagen erkennen kann, die alten Höfen in Asien ähneln. In jeder dieser Wohnanlagen sind etliche Häuser um mehrere Gärten und Höfe gruppiert und von hohen Zäunen eingefasst. Genau wie das Dorf, das sie zuvor gesehen haben, sind auch hier die Gebäude so in die Landschaft integriert, das sie wie gewachsen aussehen und nicht störend ins Auge fallen. Nach und nach wurden alle dieser Höfe wieder instand gesetzt und dienen als Wohnhäuser für die Sheratan und natürlich als Gästehäuser. Hinter und neben den größeren Höfen gibt es viele, gemütliche, kleine Einzelhäuser, auch größere mit zwei oder drei Etagen, die ein regelrechtes Dorf bilden in dem Bereich zwischen den Palästen und der steil ansteigenden Felswand. Tiantang heißt das Dorf, in dem Shary lebt. Sogar einen kleinen Marktplatz gibt es, eine Taverne, Brunnen und eine Schmiede etwas abseits. Man erkennt auch einige Höhleneingänge in der Felswand hinter den Häusern, teils mit Treppen davor, und einen größeren Stollen, aus dem ein Weg heraus führt. Das ist der Weg nach Simatai... Man kann auch weit nordwärts sehen .. Berge, Hügel, Wälder. Hier und da ragen weithin sichtbar gigantische Mammutbäume aus der Masse der normalen Bäume heraus. Insgesamt kommt man sich vor, als hätte man eine vollkommen andere Welt betreten. Allerdings werden die meisten Leute weniger auf die Gebäude achten, als auf den großen Wasserfall, der sich mitten im Tal nahe der Siedlung befindet. Dieser besteht aus etlichen einzelnen Fällen und mehreren Stufen und nimmt einen Großteil des vorderen Tales ein. Das Wasser ist türkisblau und grün und sehr klar, und entlang des Flusses und zwischen den Fällen wachsen reichlich Blumen und essbare Pflanzen. Eine kleine Felsspitze trennt den größten Fall von einem etwas kleineren, und eine Sandbank hat sich unterhalb gebildet, dazu mehrere kleine Inseln. Diese erreicht man bequem über mehrere Holzstege und Brücken. Direkt angrenzend das Gelände ist in mehrer Felder aufgeteilt, wo einiges an Gemüse und anderem wächst. Man kann hier auch herrlich angeln, denn der Fluss ist reich an Fischen und Krebsen. Besucher werden je nach Rang entweder zu einem der Gästehäuser geführt, oder sogar in einen der Höfe des Palastes einquartiert. Dieses Privileg steht aber wohl nur denjenigen zu, die ein besonderes Verhältnis zur Herrin des Tales genießen. |
Von Simatai aus geht es durch den Hinterhof der Festung zu einem sichtlich alten Stollen, dessen Balken man ein wenig skeptisch anschaut. Der Stolleneingang ist mit einem massiven Tor geschlossen, das stets von zwei Wachen gesichert wird. Hinter dem Tor liegt ein Stollen mit einer gut ausgebauten Fahrbahn, teils auf felsigem Untergrund, teils auf sandigem Boden. Es ist genug Platz, das Karren mit Waren und Reiter zu Pferd gerade so durch passen. Allerdings wird vor der Einfahrt akribisch genau kontrolliert, das die Wagen nicht zu hoch beladen sind, anderenfalls muss umgepackt werden, und sehr großen Reitern wird geraten, auf die Köpfe aufzupassen. Hier und da wirds nämlich echt eng. Die Straße windet sich dann in viele Kehren und Kurven durch den Berg und es gibt eine Vielzahl von Abzweigungen, die teils nach wenigen metern enden, manchmal aber auch weiter in den Berg führen, oder in Bögen zurück zur Hauptstrecke. Wer den Weg also nicht kennt, kann hier eine Menge Zeit mit suchen verbringen. Es ist stockdunkel in dem Stollen, man braucht also zwingend Fackeln. Shary hat eine alte Vorrichtung gefunden und reparieren lassen, wo Lampenöl durch Rohre und Rinnen entlang der Felswand geleitet wird. Man entzündet das Feuer am Anfang der Rinne und die flamme läuft vor einem her bis zum Ende. So hat man immer eine halbwegs brauchbare Voraussicht durch den Tunnel. Es stehen aber auch Sandsäcke in Nischen, um notfalls das Feuer schnell löschen zu können. Mit dem Auto wäre man in 1-2 Minuten durch, zu Pferd oder Pfoten braucht man etwa 30 Minuten, wenn man den Weg kennt. Der Ausgang des Stollens hat kein weiteres Tor, wird aber auch bewacht. Man kommt garnicht so weit von Sharys Dorf 'Tiantang' entfernt aus dem Berg und hat sofort einen Blick auf den Fluss, die Wasserfälle und das Dorf. Es ist deutlich, das Tiantang und Simatai sozusagen zusammengehören und nur durch den Berg getrennt sind. Beide dienen dem Schutz des Caerns und der Kontrolle, wer hier ein und ausgeht. |